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Aghabeygi, Alexey

Aghabeygi, Alexey

Fotografie, Malerei

Nahm an der Frühlings-Auktion 2022 teil

Ich fing im Alter von 11 Jahren an zu sprühen. Graffiti war für mich so zugänglich. Ich musste keinen Eintritt bezahlen, konnte mich laut äußern über das was es in mir auslöste. Ich denke die Faszination für den öffentlichen Raum und die Freiheit abseits der Galerien und Museumsgänge spielen für mich bis heute eine große Rolle. Durch das sprühen kam ich zur Fotographie. Ich wollte meine Arbeiten dokumentieren und entwickelte mehr und mehr Lust, meine Sicht auf den Rest der Welt festzuhalten. Stück für Stück verlor Graffiti seinen Reiz und ich fing an mit Lackfarbe zu experimentieren, schichtete, mischte, wischte auf der Rückseite von alten Tapeten. Die Fotographie blieb. Ich wusste damals nichts von Öl- oder Acrylfarbe, ich kannte Tusche und das Papier aus dem Drucker meiner Mutter, das sich immer wellte, wenn ich darauf malte. Angestoßen von den Arbeiten eines Berliner Künstlers fing ich an, Skulpturen zu gießen, eignete mir handwerkliches Wissen an und landete irgendwann in einer Tischlerei. Das Erlernen eines Handwerks schulte meine Beharrlichkeit. Ich baute mir eine Dunkelkammer, fing an, meine Filme selber zu entwickeln und widmete mich intensiver denn je meiner Kunst. Was das in mir auslöste, war unbeschreiblich. Es hat mich verändert. Oder vielleicht mehr und mehr Türen in mir geöffnet und das zum Vorschein gebracht, was ich schon immer gespürt habe. Ich ziehe Inspiration aus der Natur und dem urbanen Raum. Im Zentrum stehen Formen, Linien, Strukturen und Interaktion.
Ich träume eigentlich den ganzen Tag. Manchmal mit dem Kopf, manchmal mit den Augen. Meine Lichtinstallationen bringen zu Ende, was ich mit den Augen geträumt habe. In meiner Malerei läuft Alles zusammen. Ich genieße das Wechselspiel der Disziplinen. Manchmal fühlt es sich an, als würden sie sich in meinem Kopf ein Wollknäuel zuwerfen, das dann im Laufe der Jahre und des Prozesses zu einem Netz wird, das ich spannen kann, um meine Träume zu fangen. Irgendwo zwischen loslassen ohne jemals aufzuhören daran fest zu halten. Mich fasziniert die Idee. Denn es ist alles und nichts und viel mehr als das. Am Ende bin das ich.

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